Marc-Oliver Teschke spielt Djamal Ghazi in Marc Ossenbrinks Produktion von „Der Brautvater“.

Harry Förster, kleinstädtischer Steuerberater, spürt den Zeitdruck. Er würde so gerne Großvater werden. Aber von zwei seiner drei Kinder, einer Nonne und seinem sich für Karl Lagerfeld erwärmenden Sohn, hat er da nichts zu erwarten. Letzte Hoffnung ist seine Tochter Klara. Als die zu Ostern nach Hause kommt, verkündet sie ihm auch direkt die frohe Botschaft: sie ist verliebt und verlobt. In New York hat sie einen sympathischen jungen Mann aus gutem Hause kennengelernt. Den etwas exotisch klingenden Namen Djamal verdankt er natürlich seiner jordanischen Herkunft.

Und schon ist Harry überhaupt nicht mehr für diese Beziehung zu begeistern. Ein Muslim, und dann noch aus dem Orient, kommt ihm auf keinen Fall ins Haus!

Aber bald ist es schon zu spät und der halb erfrorene Djamal steht im Wohnzimmer, und das auch noch vor den Augen des örtlichen Pfarrers. Diesen mobilisiert Harry auch sogleich und entwickelt mit ihm „Eheprüfungen“, an denen die Verlobung zerbrechen soll. Aber bevor es hier zum Äußersten kommt, steht auch schon Djamals Niqab-verhüllte Tante Rania vor der Tür.

Das Theater Kammerspielchen präsentiert Lydia Fox' Komödie in einer von Marc Ossenbrink bearbeiteten Fassung. Mit Thorsten Nindel in der Hauptrolle des Harry Förster, Sandy Horáková als Klara, Markus Griebenow als Pfarrer Blume, Nika von Altenstadt als Rania und Marc-Oliver Teschke als Djamal. Von September bis Dezember 2016 finden Aufführungen an den Kammerspielchen-Standorten in Wuppertal, Solingen, Mettmann und Oberhausen statt.

Djamal ist eine sehr reizvolle Figur. Er greift nur in wenigen Momenten wirklich aktiv in das Geschehen im Hause Förster ein, aber seine bloße Anwesenheit sorgt stets für Unruhe. Das bleibt ihm natürlich auch nicht verborgen und nährt seine Zweifel, ob die rasche Verlobung nicht doch zu überstürzt war.